VOBU - Vogelschutzbund

Gartenrotschwanz

2024

Der Gartenrotschwanz hat in Europa ein großes Brutareal und besiedelt hier verschiedene Lebensräume. In Nordrhein-Westfalen kam der Gartenrotschwanz früher häufig in Dörfern, Obstwiesen und lichten Waldlebensräumen vor. Mittlerweile konzentrieren sich die Vorkommen der Art auf die verbliebenen Heide- und Moorgebieten und die Randbereiche trockener, lichter Kiefernwälder. Hier findet der Gartenrotschwanz in lichten (Alt-) Waldbeständen geeignete Brutmöglichkeiten, während in schütterer, niedrigwüchsiger Vegetation die Nahrungssuche erfolgt. Das Revier eines Gartenrotschwanzes hat eine Größe von ungefähr einem Hektar. Wo in geeigneten Lebensräumen Brutmöglichkeiten fehlen, kann der Art mit der Bereitstellung von Nistkästen als Übergangslösung kurzfristig geholfen werden. Mittel- bis langfristig sind natürliche Nisthöhlen in älteren Gehölzbeständen (z.B. alte Spechthöhlen, Astlöcher) anzustreben. Einen landesweiten Verbreitungsschwerpunkt zeigt die Art im Westmünsterland, wo sie in den Moor- und Heidegebieten noch gut vertreten ist.

Ab Winter 2024/2025 werden umfangreiche Maßnahmen zur Wiedervernässung des Hündfelder Moores an der niederländischen Grenze bei Gronau umgesetzt. Dabei werden auch Bäume entnommen bzw. sterben Bäume durch die Wiedervernässung ab, wobei es auch zum Verlust potenzieller Bruthöhlen für Gartenrotschwänze kommen kann. Als Artenschutzmaßnahme hat die Stiftung VOBU im März 2024 in diesem Gebiet 30 Nistkästen für Gartenrotschwänze ausgebracht. Mit dieser Maßnahme wollen wir für ein gleichbleibend gutes Nistangebot sorgen.

Lebensräume am Hündfelder Moor (c) M. Olthoff

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Gartenrotschwanz, Männchen (c) Stiftung NLW

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Gartenrotschwanz, Weibchen (c) Stiftung NLW

Lebensräume am Hündfelder Moor (c) M. Olthoff